Neujahrsfest in Laos
Vientiane lässt sich am besten mit einem Drahtesel erkunden. Mein lädierter Fuss tritt dankbar in die Pedale und bringt mich zur Stupa Pha That Luang, der anscheinend wichtigste Sakralbau von Laos. Unter der goldene Stupa sollen Knochenstücke von Buddha liegen. Während drinnen Pilger und Gläubige ihre Ehre erweisen, wird draussen auf der Strasse mit den Vorbereitungen des Festes begonnen. Schattenspendende Markisen und Pavillions werden aufgebaut, Grillroste angefeuert und haufenweise Eseen in riesigen Töpfe vorbereitet. Neben den Strassen werden Plastikpools aufgestellt und mit Wasser gefüllt.
In Vorahnung halte ich Ausschau nach einem Frisör, der mir die Haare und Bart kurz schert. Nicht nur, dass es sowieso bitter nötig war, sondern auch die bevorstehende Wasserschlachten lassen sich besser mit kurzem Pelz ertragen. Hinter jeder Ecke lauern Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mit Becher, Eimern oder Wasserpistolen bewaffnet erwarten sie Autos, Mopeds und Fahrradfahrer die schonungslos mit Wasser bespritzt und begossen werden.Auf der Strasse wird zu wummernden Bässen getanzt, literweise Bier in durstige Kehlen geleert und noch mehr Wasser in der vor Hitze flirrende Luft geschleudert. So radle auch ich schon bald vor Nässe triefend durch die fröhliche Menge, mache hier mal einen Stop oder lasse mich da an einem sonnigen Platz antrocknen, nur um an der nächsten Ecke wieder einem Schwall Wasser zu begegnen.
Ein feierliche Umzug mit Mönchen, Musikern und vielen Ehrendamen lassen die bereits in vollem Gange herrschende Wasserschlacht kurzerhand stoppen. Tiefe Verneigungen in Richtung der Mönche und anerkennde Rufe und Pfiffe zu Gunsten der laotischen Schönheiten. Hinter dem Zug marschieren die Menschen mit, folgen ihm bis in den Tempel, wo weitere Feierlichkeiten stattfinden. Doch die Letzten werden bereits wieder mit Wasser bespritzt und mit Johlen und Gelächter weitergetrieben: Happy New Laos Year!
Photo-Impressionen:
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