Hinter mir bringt ein stinkender Pick-Up johlende Teenager zum "Tubing". Die grossen Fahrzeugschläuche (engl.: tube) werden als Schwimmhilfen auf dem Mekong genutzt, wobei weniger dem Vergnügen auf dem Wasser, als in den zahllosen Bars am Flussufer gewidmet wird. Die Vorbeitreibenden werden mittels Seilen an die Bars gezogen und abgefüllt. Etwas sportlicher geht's bei den Kanuten und Kayakfahrer zu. Die müssen nämlich nicht nur paddeln, sondern dürfen ihre Wasserfahrzeuge auch regelmässig über Kies- und Sandbänke tragen, weil der Wasserstand zurzeit so tief steht.
Auf trockenem Boden hätte Vang Viengs Region noch viele Wanderungen, Radtouren, Höhlentouren bis hin zum Klettern zu bieten. Doch all das blieb mir verwehrt. Stattdessen hinke ich mit einer Stützbandage am Fuss durch die Gegend und ernte mitleidige bis hämische Blicke. "Schon wieder einer, der sich betrunken in Fluss gestürzt.", lese ich in ihren Augen. Tatsächlich bin ich in guter Gesellschaft von Einbandagierten, Hinkenden und Zerkratzten.
Meine Tage verbringe ich gemütlich in Cafès, in denen all die gleichen amerikanischen Serien laufen und teste meine Schmerzgrenze beim Spazieren aus, bis ich bereit bin ein Busticket zu kaufen.
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