Nach dem wir den Landrover vollständig und unversehrt entgegen genommen haben, gönnten wir uns erst mal ein paar ruhige Tage in Windhoek, in dem Guest House, das wir von der letzten Reise her noch kannten. Wir dachten, zu Sylvester steigt ne tolle Party, denn letztes Mal war immer was los. Aber es kam anders als gedacht. Windhoek war wie leergefegt und unser Guest House auch. Statt wilde Parties zu feiern, standen wir mit wenigen anderen an der Bar, hatten nette Unterhaltungen und warteten um 12 Uhr vergebens auf ein Feuerwerk.
Am 2. Januar brachen wir Richtung Süden auf. Der Weg führte uns vorbei am Schloss Duwisib, ein Erbe aus der Kolonialzeit. Das Besondere daran ist nicht nur der Bau an sich, sondern dass alle Möbel aus Europa angeschifft wurden und mit Ochsenkarren ca. 400 km durch die Wüste transportiert wurden.
Die erste Nacht in der ‚Wildnis‘ verbrachten wir in wunderschöner Kulisse – einem Tal, das kreisrund mit Bergen umrahmt war.
Am nächsten Tag ging die Fahrt weiter nach Lüderitz, eine Stadt an der Atlantikküste, mitten in einer Mondlandschaft. In dieser Region der Namib-Wüste wurden und werden bis heute noch Diamanten abgebaut. Ausserhalb von Lüderitz besichtigten wir Kolmanskoop. Anfangs des 20. JH eine reiche Stadt inmitten von Diamantenfeldern, jetzt werden die gut erhaltenen Ruinen mehr und mehr von den Dünen verschluckt. Das Baumaterial für diese Häuser stammt fast ausschliesslich aus Deutschland. Aufgrund der guten Bauqualität sind die Ruinen auch jetzt noch in gutem Zustand und man kann in den Häusern herumspazieren.
Ein Highlight war die Fahrt mit dem Katamaran zu den Seelöwen- und Pinguinkolonien. Auf der Fahrt spielten Delphine mit dem Schiff, tauchten unten durch und sprangen aus dem Wasser. Inmitten der Brillenpinguine tauchten Flamingos nach Krebsen und Kormorane breiteten ihre Flügel zum Trocknen aus.
Als wir von Lüderitz weiterfuhren, durchquerten wir ein Gebiet in dem Wildpferde leben. Wir hatten Glück und sahen einige Pferde, zusammen mit Straussen und Oryx-Antilopen an einer Wasserstelle.
Wir fuhren weiter, bis die Strasse durch den starken Regen zu einem Fluss wurde. An ein Weiterkommen war nicht zu denken. Wir wateten durch das hüfttiefe, schlammige Wasser, das in der Mitte eine beachtliche Strömung aufwies. Die Länge des „Flusses“ schätzten wir auf ca. 2 km. Da es ohnehin schon Abend war, beschlossen wir dort zu übernachten und am nächsten Morgen zu entscheiden, was wir machen.
Über Nacht ist das ganze Wasser versickert. Nur noch die schlammige Strasse zeugte von den gestrigen Wassermengen. So konnten wir problemlos zum Fish River Canyon weiterfahren. Nach dem Grand Canyon ist der Fish River Canyon die zweitgrösste Schlucht der Welt. Der Fluss hat sich wohl in tiefere Erdschichten verzogen – es waren nur ein paar Pfützen in der Schlucht zu sehen. Hier ist die Regenzeit wohl noch nicht richtig angekommen. Trotzdem ist der Blick in die Tiefe absolut beeindruckend. Entlang des Canyon Randes fuhren wir weiter und hatten immer wieder spektakuläre Aussichtspunkte. In dem Ort Ai-Ais sprudelt eine 65°C heisse Schwefelquelle aus dem Boden. In der prallen Mittagssonne, bei weit über 40 Grad im Schatten, kamen wir dort an, wir wussten, dass es einen Swimming Pool an der Quelle gibt. Der muss mindestens 42°C gehabt haben. Weiter als mit den Füssen sind wir nicht reingekommen.
Am 6. 1. überquerten wir die Grenze nach Südafrika. Unser 1. Ziel in Südafrika waren die Augrabies Wasserfälle im gleichnamigen Nationalpark. Tosende Wassermassen schossen durch die Felsschlucht und stürzten am Hauptfall 56 m in die Tiefe. Im Nationalpark fuhren wir eine 5-stündige Runde um Tiere zu beobachten, doch die sind wohl alle Langschläfer. Bis auf ein paar Klippschliefer, Springböcke und 2 Giraffen war der Park wie ausgestorben. Bei der Hitze würde ich mich auch lieber in ein schattiges Eckchen verkriechen.
In der Region des Cedar Gebirges, 150 km nördlich von Kapstadt, wanderten wir entlang einer Felswand mit Felsmalereien von den San (Buschmänner), die viele Tausend Jahre alt sein sollen. Jetzt haben wir einen Campingplatz gefunden, inmitten der Cedar Berge, an dem wir ein paar Tage bleiben werden. Vor unserem Platz rauscht ein kleiner, kühler Fluss vorbei. In den vielen natürlichen Pools kann man schön baden. Die Temperaturen sind auch wieder angenehm und es gibt einige Wanderwege in der Umgebung. Hier aus den Cedar Bergen kommt der Rooibos Tee. Er wächst nur hier in dieser Region und wird wild gesammelt oder auf Plantagen angebaut.
Gruss the CaRe-Team
Blick auf Lüderitz
Lüderitz ...Deutschland in der namibiachen Wüste
Schloss Duwisib
Pinguin-Kolonie auf Halifax Island
...
von Delfinen begleitet
Kolmanskoop
...sollte mal wieder gewischt werden...
gepflegtes Sandbad
..den Sandstürmen und der Zeit trotzen
Fish River Canyon
...da gehts tief runter
Flora am Canyon
dramatischer Himmel an unserem letzten Abend in Namibia
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