Südafrika, Kapstadt
Mit Blick auf den Tafelberg, der soeben von einem „Tischtuch“ (so nennen die Einheimischen die dünne Nebelschicht) bedeckt wird, sitzen wir am Hafen und schlürfen eine heisse Schokolade. Die Waterfront, in Kapstadt der einzig sichere Bereich ab Einbruch der Dunkelheit, bietet neben unzähligen Café’s entlang der Hafenpromenade riesige Einkaufsgalerien, Hotels, Kino und viel mehr. Wer möchte, kann sich Stunden in diesem Stadtviertel vertreiben. Da wir weniger in Shoppinglaune sind, beobachten wir lieber am Bloubergstrand die Kyte-Surfer beim Wellenreiten vor der versinkenden Sonne. Die Kulisse bildet Kapstadt mit dem Tafelberg.
Unter schattigen Urwaldbäumen sitzen wir im wunderschönen Stadtgarten und beobachten Eichhörnchen die quirlig im Geäst umher wieseln. Eine Oase inmitten der Grossstadt, in der wir eine Pause von der Sightseeing-Tour einlegen. Sämtliche Gebäude stammen aus der Kolonialzeit und wurden ab dem 17. JH errichtet. Unter anderem auch Kirstenbosch, der älteste botanische Garten in Südafrika. Er ist am Fusse eines Berges angelegt und zeigt in aller Vielfalt heimische Gewächse und Blumen, deren Blütenpracht die gesamte Farbpalette umfängt. Wir erreichten diesen Garten über den Chapmans Peak, der angeblich schönsten Küstenstrasse der Welt. Wer schon einmal Korsikas Küsten entlang gefahren ist, wird das vielleicht in Frage stellen. Dennoch bietet diese Strasse entlang der Steilküste herrliche Ausblicke aufs türkisblaue Meer.
Den Tafelberg zu erklimmen zählt mitunter zum Pflichtprogramm. Die Mühen des steilen Aufstieges werden durch den grandiosen Blick über Kapstadt belohnt. Auch wenn es in 1085 m.ü.M. nur noch 11°C hat und uns der eisige Südwind um die Ohren bläst. Im Windschatten eines Felsens hocken wir aneinander gekauert vor unserem Picknick und beobachten wie unsere Fingernägel blau anlaufen. Dass es oben kühl wird, wussten wir, aber auf diesen Temperatursturz waren wir nicht vorbereitet.
Nach gut einer Woche in und um Kapstadt zieht es uns nun weiter gen Süden. Das Kap Agulhas ist der südlichste Punkt Afrikas. Raues Meer, ein rot-weiss gestreifter Leuchtturm und Häuser mit Rieddächern erinnern fast an die Nordsee. Danach stellen wir uns wenige Kilometer vom Kap entfernt „in den Busch“. Endlich wieder eine Übernachtung in der ‚Wildnis‘.
Am nächsten Morgen erwarten uns nach etwa zwei Stunden Fahrt in Warmwaterberg heisse Quellen. Der Himmel ist bewölkt und die Temperaturen sind moderat. Optimales Wetter um in den Frischwasser-Pools mit 25, 37 und 42°C zu planschen. Danach geht die Fahrt weiter zu den Cango Caves. Das mehrere Kilometer lange Höhlensystem kann man mit einer ‚Adventure-Tour‘ erkunden. Nahe des Eingangs befinden sich zwei riesige Hallen mit gigantischen Tropfsteinformationen, von dort aus führen schmale Gänge in die Tiefen der Höhle.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen